Forschung

Ein wichtiges Ziel der Allianz gegen Racial Profiling besteht auch darin, das Phänomen des Racial Profiling sowie andere Formen des strukturellen Rassismus in der Schweiz zu erforschen, zu dokumentieren und damit besser verständlich zu machen.

#aufklärungskommission #aufenthaltssicherheit #bewegungsgfreiheit

Kollaborative Forschung zu Racial Profiling in der Schweiz

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Von 2016 bis 2019 arbeiteten wir in einem Forschungsteam von neun Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen, Betroffenen von diskriminierenden Polizeikontrollen und weissen Personen mit und xohne Migrationsgeschichte an einer Untersuchung zu Racial Profiling in der Schweiz. Mit der Studie dokumentierten wir Erfahrungen mit und Wirkungen von rassistischen Profilings sowie den Umgang damit, mit dem Ziel, Auswirkungen diskriminierender Kontrollen auf Betroffene sichtbar zu machen. Die Auswertung unserer Forschung ist 2019 erschienen. Ausserdem entstanden daraus verschiedene Publikationen zu Racial Profiling und Raumpraktiken, zur Intersektionalität rassistischer Polizeipraktiken, sowie auf Englisch zu den Effects of Racial Profiling und zur Infastructure of Solidarity.

Hintergrund der Untersuchung war die Feststellung, dass es zwar Einzelberichte zu diskriminierenden Kontrollen in den Medien sowie von Beratungsstellen und Community-Organisationen gibt, jedoch eine umfassende Dokumentation von Erfahrungen mit Racial Profiling bislang fehlte. Diese Leerstelle ist im Kontext des Strafverfahrens gegen Mohamed Wa Baile besonders deutlich geworden, denn vonseiten der Polizei und zum Teil der Politik dominieren Darstellungen, wonach die Probleme unbedeutend oder gar nicht existent seien. Entsprechend bedarf es einer Zusammenstellung, welche die Dimension, die Wirkungen und Probleme dieser Praktik deutlich macht.

Dieses Ziel wurde bisher auf zwei Ebenen verfolgt:

  • Zum einen führte eine kollaborative Forschungsgruppe eine breit angelegte Interviewstudie mit von Racial Profiling betroffenen Personen durch;
  • zum anderen dokumentiert die Prozessbeobachtungsgruppe die von der Allianz begleiteten Gerichtsverhandlungen und untersucht diese auf strukturellen Rassismus.

Auswirkungen des Racial Profiling

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Dieser Text befasst sich mit den Auswirkungen und Folgen von Polizeikontrollen in Schweizer Städten. In unserer partizipativen und kollaborativen Forschung konzentrieren wir uns auf die Perspektiven derjenigen, für die Racial Profiling Teil des Alltags ist. Ausgehend von einer theoretischen Perspektive der Subjektivierung stützen wir uns auf dreißig qualitative Interviews mit Angehörigen rassistischer Minderheiten.

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Studie über Racial Profiling

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Racial Profiling ist eine diskriminierende und rechtswidrige polizeiliche Praxis, die nur wenig öffentliche Beachtung findet. Im Zentrum der Studie der Kollaborativen Forschungsgruppe Racial Profiling stehen Menschen in der Schweiz, für die rassistische Polizeikontrollen zum Alltag gehören. Sie alle sind von ähnlichen Formen der Kriminalisierung betroffen, unterliegen jedoch auch spezifischen polizeilichen Praktiken – je nach Geschlecht, Aufenthaltsstatus, Staatsangehörigkeit und sozioökonomischem Status. Neben den konkreten Erlebnissen kommen auch die Folgen und Wirkungen der Kontrollen für die Kontrollierten, die betroffenen Communitys sowie die Gesellschaft zur Sprache. Thematisiert werden zudem verschiedene Taktiken im Umgang mit der ständigen Gefahr, ins Visier der Polizei zu geraten, sowie Strategien, um sich individuell, aber auch kollektiv gegen diese rassistische Praxis zur Wehr zu setzen. 

Auswertungsbericht (PDF)

»Ich habe Glück, dass ich noch lebe«

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»Ich habe Glück, dass ich noch lebe«
International Racial Profiling in der Schweiz – Wilson A. will rassistische Beamt_innen zur Verantwortung ziehen

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